HEIDENBEEREN
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Sie sind der Hit der gesunden Ernährung: wohlschmeckend, vitaminreich, kalorienarm. Ein paar Kugeln auf den Teller und fertig ist das Dessert. Heidelbeeren sind die ideale Alternative zu Fastfood – Natur pur aus dem Körbchen direkt auf den Tisch.
Die Fitnessgeneration weiß es längst: Wer gesund sein will, muss vor allem Obst und Gemüse essen. Und jetzt erobert eine vormals unscheinbare Frucht den Markt ernährungsbewusster Menschen: die Blaubeere. Ausgestattet mit einer ganzen Reihe von Vorteilen, mausern sich die blauen Kugeln zum Hit der leichten Küche. Sie haben wenig Kalorien und enthalten viel Vitamine. Sie lassen sich schnell zubereiten und sind deshalb auch für Berufstätige eine gesunde Variante zu Hamburgern und Schokoriegeln. Ob pur in der Schale oder auf Kuchen, ob im Eis oder gekocht in Marmelade – die süßen Früchtchen sind nicht nur ein Gaumenschmaus.
Für eine gute Qualität müssen sie allerdings immer noch mit der Hand gepflückt werden – eine mühselige Arbeit, kosten- und arbeitsintensiv.
In Deutschland bauen rund 150 Landwirte die beliebte kleine Beere an – mit steigender Tendenz. Mit 1500 Tonnen Ertrag ist Deutschland Spitzenreiter vor Frankreich. Die kleinen Kugeln sind eben Trendsetter.
Wir wünschen Ihnen viel Genuss mit unseren Heidelbeeren!
DIE PFLANZE
Der bis zu 150 cm hohe, kahle, stark verzweigte Strauch, gehört zur Familie der Heidekrautgewächse. Die grünen, kantiggeflügelten Zweige tragen eiförmige, zugespitzte, sehr kurz gestielte, am Rand feingesägte Laubblätter. Jedes Zähnchen ist mit einem Drüsenhaar besetzt. In den Blattachseln sitzen die grünlichen bis rötlichen Blüten, an einem nickenden, ca. 5 mm langen Stiel. Der Kelch hat 5 undeutliche, stumpfe Lappen und ist mit dem Fruchtknoten verwachsen. Die kugelig-krugförmige Krone hat 5 kurze, stumpfe, zusammenneigende Zipfel. Fruchtknoten und Griffel werden ringartig von Achsengewebe umschlossen. Auf ihm stehen außer Kelch und Krone die 8 bis 10 vierhörnigen Staubblätter mit kurzen Staubfäden. Die reife Frucht ist blauschwarz, meist bereift und vielsamig.
Blütezeit: April bis Mai
Sammelgut: Blätter, Früchte
Erntezeit: Ende Juni bis Ende August
Herkunft: Mittel- und Nordeuropa, Nordasien, Nordamerika
Standort: Wälder, Heiden, Torfmoore, Berghänge
ERNÄHRUNG
Der Ernährungswissenschaftler Ronald Prior hat zum Abschluss seiner fast 2jährigen Versuchsreihe eine Liste der wirksamsten Obst- und Gemüsesorten zu Bekämpfung von Krebs und zum Schutz vor Krebserkrankungen veröffentlicht:
Heidelbeeren, Brombeeren, Knoblauch, Grünkohl, Erdbeeren
Dr. Prior untersuchte insgesamt 43 populäre Obst- und Gemüsesorten, die im üblichen Frischwaren-Sortiment der Supermärkte angeboten werden auf die Wirkung ihrer Antioxidantien.
Beerenobst, speziell die Heidelbeeren, hat danach die höchste Kapazität freie Radikale zu absorbieren, bevor sie die Zellmembranen der DANN schädigen und zu Krebs, Schlaganfall oder Herzerkrankungen führen können. Die Ernährungsempfehlung der US Gesundheitsbehörde lautet daher: Pro Tag neun Portionen Frischobst oder Frischgemüse, wenn es die Saison erlaubt, darunter möglichst viel frisches Beerenobst.
Medikamente aus Pflanzen stellen keinen Ersatz für frische, naturbelassene Produkte dar. Während Primäre Pflanzenstoffe künstlich hergestellt werden können (z.B. Vitamin C), ist die Pharmaindustrie (noch) nicht in der Lage, die Sekundären Pflanzenstoffe nachzubauen. Ein hohes Wirkungsspektrum wird erreicht, wenn man sich täglich nach dem Prinzip: etwas Blaues, etwas Rotes, etwas Gelbes, etwas Grünes ernährt.
Oecotrophologen warnen vor genetisch veränderten Nahrungsmitteln, da bei diesen möglicherweise Sekundäre Pflanzenstoffe verloren gehen.
Kulturheidelbeeren werden in den USA, dem Ursprungsland, und zunehmend auch in Europa als Heidelbeeren bezeichnet. Sie sind vollkommen naturbelassen, werden schonend gepflückt und erfordern vor dem Verzehr kein Sortieren, Putzen, Zerkleinern, Reinigen, Entkernen oder Kochen.
GESUNDHEIT
Heidelbeeren rücken in den Mittelpunkt wissenschaftlichen Interesses. Laut einer Studie des Human-Nutrition-Research-Centers in Boston sollen die Farbstoffe in den süßen Früchtchen antioxidativ wirken: Sie neutralisieren sogenannte freie Radikale, Hauptverursacher von Krebs, chronischen Krankheiten und Verschleißerscheinungen im Alter. Dass Inhaltsstoffe von Pflanzen die aggressiven Zellbruchstücke unschädlich machen können, wissen Forscher seit längerem.Vor allem die Pigmente in farbinsentiven Früchten wie das Anthocyan in Heidelbeeren, Erdbeeren oder auch roten Trauben erwiesen sich in der Studie als erfolgreich im Kampf gegen die aggressiven Angreifer. „Viel des Schutzes, den Obst und Gemüse gegen Krebs, Herzerkrankungen und Schlaganfälle bieten können, kommt nicht von Vitaminen, sondern von anderen Inhaltsstoffen“, sagt Ronald Prior, Wissenschaftler am Forschungszentrum für Ernährung gegen das menschliche Altern in Boston. Ein gesunder Organismus kann die aggressiven Zellbruchstücke – Nebenprodukt des Stoffwechsels – selbst mit bestimmten Enzymen unschädlich machen. Doch Umweltgifte, Stress und falsche Ernährung sorgen für eine geradezu inflationäre Bildung solcher Zellbruchstücke, die der Körper alleine nicht mehr entsorgen kann – Krankheiten sind die Folge. Doch auch für Alterungsprozesse sind die Molekülfragmente nach neueren Erkenntnissen zuständig: Da die kleinen Angreifer besonders gerne mit den langen Eiweißmolekülen des Stützgewebes reagieren, vernetzen sie auf unheilvolle Weise dessen ansonsten getrennt verlaufende Fasern. Die sichtbare Folge: Das Gewebe verliert seine Elastizität. Heidelbeeren, so hat das Forschungszentrum für Ernährung gegen das menschliche Altern in Boston herausgefunden, sind mit ihrem hohen Gehalt an Farbstoffen Spitzenreiter beim Radikalanfang. Hundert Gramm der kleinen Waldfrüchte bekämpfen die Zellbruchstücke doppelt so effektiv wie Erdbeeren und dreimal so gut wie Pflaumen.
ZUBEREITUNG
Heidelbeeren schmecken ungezuckert vorzüglich, besonders gut mit Milch oder flüssiger Sahne. Natürlich auch mit geschlagener Sahne. Man kann damit Pfannkuchen backen, Tortenböden belegen, sie unter Quark und Joghurt mischen und besonders gut Marmelade oder Gelee daraus kochen. Letzteres aus gutem Grund. Denn die Heidelbeere ist zuckerhaltiger als die Waldheidelbeeren. Und ihr Saft ist gelierfähiger. Im Übrigen machen Heidelbeeren keine blauen Zähne, weil ihr Fruchtfleisch hell ist. Es verfärbt sich erst beim Kochen durch die Farbstoffe in der Schale dunkelrot.
100g Heidelbeeren haben nur 62 Kilokalorien = 258 Joule. Durch ihren Mineralstoffanteil fördern Heidelbeeren die Blutbildung und wirken entschlackend.
LAGERUNG
Heidelbeeren halten sich im kühlen Keller und im Gemüsefach des Kühlschrankes acht Tage top frisch. Man kann sie sehr gut in Gläsern oder Dosen konservieren. Und sie lassen sich vorzüglich einfrieren: Beeren waschen, sorgfältig abtropfen lassen, einzeln auf einem Tablett vorfrieren und einfrieren.
SORTEN
Heidelbeeren wachsen in unterschiedlicher Fruchtgröße als Trauben an unterschiedlich großen Sträuchern. Angebaut werden bei uns 11 verschiedene früh- bis spät reifende Sorten.
Alle Sorten haben verschiedene Geschmacksrichtungen.